Zusammenfassung
Von den Mißbildungen des Darmes sind die angeborenen Stenosen und Atresien die wichtigsten. Völlige Unwegsamkeit findet sich namentlich am Duodenum in der Gegend der Papilla Vateri und am Anus als Atresia ani oder recti. Letztere hat klinisches Interesse, da sie durch rechtzeitige Operation beseitigt werden kann. Bei der sogenannten Hirschsprungsehen Krankheit, die sich klinisch in einer von Geburt an bestehenden hochgradigen Verstopfung mit Auftreibung des Dickdarmes äußert, findet man anatomisch stets mächtige Erweiterung und Hypertrophie des Dickdarmes (Megacolon congenitum); selbstverständlich kann dies nur Folge eines Förderungshemmnisses sein, entweder einer krankhaften Innervation oder ventilartiger Abknickung gegen das Rektum, das bei abnorm langer Flexur sekundär entstanden ist. — Auf kongenitale Lageanomalien des Dickdarms wurde schon hingewiesen, ebenso auf das Meckelsche Divertikel (Rest des Duct. omphalo-entericus), das sich nach K. Doepfner bei etwa 0,8% des Menschen als längerer Blindsack findet und gern zu Strangbildungen und Abklemmungen Anlaß gibt. — Die Graserschen Divertikel sind gleichsam Hernien der Schleimhaut, die sich durch die Muscularis gegen die Serosa vorstülpt und auch diese noch ausbuchten kann; Sitz hauptsächlich am Sigma (E. Neupert, W. H. M. Telling, K. Sudsuki u. A.; S. 480). — Die verschiedenartigen Hernien (Darmbrüche) beruhen zumeist auf kongenitaler Spaltbildung, besonders mangelhaftem Verschluß embryonaler Spalten.
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© 1921 J. F. Bergmann
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Schmidt, A. (1921). Allgemeine pathologische Anatomie. In: von Noorden, C. (eds) Klinik der Darmkrankheiten. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-91111-8_4
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