Zusammenfassung
Für die Zeit eines Naunyn waren die mechanisch bedingte Stauung und die Entzündung durch den bakteriellen Effekt die erste Ursache der Konkrementbildung in den Gallenwegen, bis zu den Arbeiten der letzten Jahre, ich nenne Torinumi, Brühl und Kleinschmidt, ist dieser Standpunkt im wesentlichen so gewahrt mit der Ausnahme der solitären Cholesterinsteine, wo seit Aschoffs grundlegenden Untersuchungen die nicht infektiöse Genese unbestritten ist. Der in diesen Arbeiten vertretene Standpunkt sieht in den gestörten Funktionen der extrahepatischen Gallenwege, in den Betriebsstörungen der Motilität und Resorption das Wesentliche des zur ersten Steinbildung führenden Geschehens. Die dyskinetisch bedingte Stauung und die Überkonzentra- tion der Blasengalle entweder primär entstanden als Folge einer Hyper- resorption oder sekundär als Folge einer überlangen Stagnation in der Gallenblase führen auch ohne bakterielle Mitwirkung zur ersten Konkrementbildung. Diese besteht zuerst in einem meist amorph tropfigen Ausfall des Bilirubins, eventuell auch des Biliverdins aus der bis zu hohen Bilirubinwerten und hohem Trockenrückstand eingedickten Blasengalle als kolloidalem Entmischungsvorgang, Verschiebungen der löslichen Salze nach der sauren Seite und starke Schleimanreicherung mögen in der überkonzentrierten Galle als Hilfsfaktoren bei diesem tropfigen Ausfall eine Rolle mitspielen.
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Westphal, K. (1931). Allgemeine Pathologie und Therapie des Gallensteinleidens. In: Über Gallenwegsfunktion und Gallensteinleiden. Aus der Inneren Abteilung des Stadtkrankenhauses I zu Hannover, vol 1. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-91103-3_8
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