Zusammenfassung
Die am meisten in die Augen fallende Eigentümlichkeit des Bessemerverfahrens ist die Erscheinung, daß trotz der großen Menge kaltor Luft, die durch das geschmolzene Roheisen geblasen wird, das Metall am Schluß der Operation heißer ist als am Anfang. Bei einigem Nachdenken wird uns der Vorgang jedoch schon weniger verwunderlich erscheinen. Denken wir uns nämlich den Konverter ausschließlich mit glühendem Brennstoff gefüllt und kalte Luft eingeblasen, dann ist ohne weiteres klar, daß die Temperatur im Konverter eine höhere werden würde. In der Tat ist der Vorgang in beiden Fällen ganz gleich. Bei dem Bessemerverfahren sind es gewisse Bestandteile des Roheisens, welche durch ihre Oxydation oder Verbrennung die ganze für den Prozeß erforderliche Wärme liefern. 10 t Roheisen enthalten z. B. etwa 350 kg Kohlenstoff, die während der Operation vollständig verbrennen und ungefähr ebensoviel Wärme wie 400 kg Koks entwickeln. Diese Wärmemenge erscheint besonders groß, weil die Verbrennung auf den sehr kurzen Zeitraum von wenigen Minuten zusammengedrängt ist.
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Richards, J.W. (1913). Thermochemie des Bessemerverfahrens. In: Metallurgische Berechnungen. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-91073-9_16
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-91073-9_16
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