Zusammenfassung
Die sekretorischen Vorgänge im Integument der Wirbeltiere weisen eine große Mannigfaltigkeit auf und bieten nicht nur in morphologischer Hinsicht, sondern auch physiologisch großes Interesse. Ihre Verschiedenheit ist nicht allein durch die äußeren Lebensbedingungen (Wasser-Landleben) verursacht, sondern hängt vor allem mit der sehr vielseitigen Funktion der Hautsekrete zusammen. Vielen Fischen gewähren sie als oft mächtig entwickelte Schleimhülle Schutz, indem sie die Tiere schlüpfrig machen, während bei Amphibien vielfach giftige Absonderungen produziert werden (Kröten, Salamander). Eine verhältnismäßig geringe Rolle spielen Hautsekrete bei Sauropsiden (Reptilien und Vögel), wäh-Vergleichende Physiologie des Integuments der Wirbeltiere. 427 rend sie dagegen wieder bei Säugetieren teils in den Dienst der Wärmeregulation gestellt sind (Schweißdrüsen), anderenteils aber zum Schutz gewisser Hautstellen gegen Austrocknung oder gegen Feuchtigkeit, zur Einfettung der Haare, zum Teil auch der Erzeugung spezifischer Duftstoffe dienen, und endlich als Milch die primitive Nahrung des Säuglings darstellen.
Fortsetzung aus den Bänden I, III und IV.
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Biedermann, W. (1930). Vergleichende Physiologie des Integuments der Wirbeltiere. In: v. Frisch, K., Goldschmidt, R., Ruhland, W., Winterstein, H. (eds) Ergebnisse der Biologie. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-91063-0_5
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