Wohlgerüche (Parfümerien)

Zusammenfassung

Abgesehen von den ätherischen Ölen, die mittels Destillation gewonnen werden, finden wir in den Blüten vieler Pflanzen Wohlgerüche, die zwar von wunderbarer Feinheit, aber auch so zart sind und in so geringer Menge, daß ihre Gewinnung auf dem Wege der Destillation einfach unmöglich ist. Das Haupterzeugungsland für diese Wohlgerüche ist Frankreich, das in der am Mittelmeer gelegenen Riviera den Anbau solcher Blüten betreibt. Die Gewinnung der Wohlgerüche geschieht, wenn Destillation nicht zum Ziele führt, dadurch, daß der Wohlgeruch der Blüten zunächst auf Fette übertragen wird; entweder werden peinlichst gereinigte, feste Fette, in Kästen ausgegossen, so daß sie den Boden bedecken, und die Kästen werden dann mit frischen Blüten gefüllt und zugedeckt (enfleurage-Verfahren); oder die Blüten werden in angewärmtes flüssiges Fett gebracht; in beiden Fällen nehmen die Fette bald den Wohlgeruch vollständig in sich auf, die davon freien Blüten werden entfernt und frische Bläten mit dem Fette zusammengebracht; dieses Verfahren wird so lange wiederholt, bis das Fett vollständig mit dem Wohlgeruche gesättigt ist. Diese Fette, die man „Grasser Blumenfette“ nennt, werden zur Herstellung der sog. „Extraits“ verwendet.