Zusammenfassung
Die Bildung und der Transport des Spermas sind schon in vorangehenden Kapiteln erörtert worden (vgl. vorangehende Kapitel). Hier mögen nur einige wichtigere Bemerkungen eingeschaltet werden, die vielleicht zum besseren Verständnis des Folgenden dienen können. Daß die Eigenbewegungen der Spermatozoen hierbei keine Holle spielen kann, ergibt sich schon daraus, daß sie im Kopfe des Nebenhodens überhaupt kaum beweglich sind und später erst unter dem Einfluß des Sekretes der Drüsen Bewegung erlangen. Diese ist aber so langsam [3,6 mm in der Minute nach Lott1)], daß sie gegenüber der Schnelligkeit der Ejaculation völlig verschwindet. Auch die Bewegung der Flimmerhaare in den Coni vasculosi kann nur dazu dienen, um den Samen langsam in das Vas deferens und weiter in das Reservoir, die Ampulle des Vas deferens, zu treiben. Die Ampulle ist eine Erweiterung am urethralen Ende des Samenleiters von etwa 4 cm Länge und einer Wanddicke, die bisweilen 1 cm erreicht; sie ist das Sammelbecken für den aufgespeicherten Samen und nicht, wie vielfach für den Menschen angenommen wird, die Samenblasen. Nach neueren Untersuchungen ist es überhaupt zweifelhaft, ob die wenigen Spermatozoen, die bisweilen dort bei Sektionen angetroffen werden, nicht erst post mortem hineingelangten. Selbst wenn diese Befunde einwandsfrei sind, ist die Menge der gefundenen Spermatozoen viel zu gering, um die Behauptung, die Samenblase sei ein Reservoir, gelten lassen zu können.
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Literatur
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Weil, A. (1926). Die Ejaculation. In: Bethe, A., v. Bergmann, G., Embden, G., Ellinger, A. (eds) Handbuch der Normalen und Pathologischen Physiologie. Handbuch der normalen und pathologischen Physiologie, vol 14/1. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-91039-5_27
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