Die Pathologie der Bewegungsvorgänge des Darmes (einschließlich der Obstipation und der Defäkationsstörungen) und der extrahepatischen Gallenwege

Zusammenfassung

Die Aufgabe des Darmes ist bekanntlich nicht nur eine der Motilität, des Transportes der Ingesta. Auch im pathologischen Geschehen wird daher nicht immer eine klare Scheidung der Störungen der Darmbewegung von denen der Sekretion und Resorption möglich sein, bei manchem krankhaften Zustande sehen wir ein ausgesprochenes Nebeneinander der Störung mehrerer Funktionen, und die Entscheidung, wo liegt das Wesentliche, das Primäre, wird auch hier, wie so oft, nicht ganz einfach, bisweilen unmöglich sein. Auch bei Einblendung des Gesichtsfeldes auf das rein motorische Geschehen sehen wir hier wie meist in der Natur nicht das Einfache, leicht in einem Schema zu Erfassende, sondern im bunten Wechsel oft recht Kompliziertes, Vielfältiges, zum Teil sogar Gegensätzliches nebeneinander. Es soll daher bei dieser Darstellung im allgemeinen versucht werden, in doppelter Hinsicht, zuerst ausgehend von den krankhaften Phänomenen in der motorischen Tätigkeit des Darmes, die pathologische Funktion zu schildern und dann vom Standpunkt verschiedener abnormer Beeinflussung und Steuerung diesen krankhaften Zuständen noch einmal näherzutreten.