Zusammenfassung
Die Abscheidung des Harns aus dem der Niere zugeführten Blut hat schon früh das Interesse der Biologen erweckt, und es liegen eine Anzahl älterer Theorien vor, die die Harnbildung als eine Funktion der Nierennerven ansehen wollen. Carl Ludwig 2 berichtet über sie in seiner Darstellung der Nierenfunktion in Wagners Handwörterbuch und zeigt, daß die schon damals vorliegenden Versuche diesen Theorien jede Grundlage entziehen. Da auch die Erfahrungen über die Funktionstüchtigkeit entnervter oder transplantierter Nieren (vgl. 1, 45) zeigten, daß der Einfluß des Nervensystems für die Harnbereitung vielleicht nur in einer Feinregulation der Harnzusammensetzung beruht, kommt diesen Theorien lediglich historische Bedeutung zu. Das gleiche gilt für eine zweite, von Ludwig erwähnte Theorie, die den Harn auf Grund „endosmotischer Kräfte“, d. h. reiner Dialyse, entstanden glaubte, die aber, wie schon Ludwig angibt, von ihren Autoren nur ganz unvollkommen ausgesprochen war. Ludwig widerlegt sie mit dem Hinweis auf die voneinander unabhängige und dauernd wechselnde Zusammensetzung des Harns hinsichtlich des Wassers und der Salze.
Vgl. Fußnote auf D. 308.
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Zusammenfassende Darstellungen
Siehe Abschnitt Ellinoer: „Die Absonderung des Harns unter verschiedenen Bedingungen usw.“ S. 308.
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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
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Ellinger, P. (1929). Theorien der Harnabsonderung. In: Adler, A., et al. Resorption und Exkretion. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-91029-6_10
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