Der Flug der Insekten

Zusammenfassung

Die Insekten sind die einzigen unter den wirbellosen Tieren, die des Fliegens fähig sind. Abgesehen von den flügellosen Urinsekten (Apterygoten) können die Vertreter sämtlicher Abteilungen dieser reichgegliederten Tierklasse fliegen. Die Ausnahmen, wie gewisse flügellose Käfer, Schmetterlinge, Wanzen, Fliegen, Flöhe, Läuse usw., sind durch Rückbildung der Flügel von geflügelten Vorfahren abzuleiten. Dieser Schwund der Flügel hängt in meist leicht zu erkennender Weise mit der Biologie der Tiere zusammen. Sehr viele Parasiten, die dauernd im Fell oder zwischen den Federn ihrer Wirtstiere leben, haben die Flügel verloren, ferner die Bewohner mancher besonders stürmischer ozeanischer Inseln. Bei vielen polymorphen Insekten, wie Ameisen, Termiten, Blattläusen sind nur die Geschlechtstiere geflügelt, während die ungeschlechtlichen Arbeiter bzw. die sich parthenogenetisch fortpflanzenden Weibchen der Flügel entbehren. Die Flügellosigkeit hängt hier offenbar damit zusammen, daß die betreffenden Tiere entweder einen großen Teil ihres Lebens unter der Erde oder auf ihrer Wirtspflanze verbringen. Bei vielen Käfern scheint veränderte Gewohnheit zur Verkümmerung der Flügel geführt zu haben. Es gibt in dieser Gruppe zahlreiche Arten, die an sich gut entwickelte Flügel besitzen, sie aber so gut wie nie oder überhaupt nicht benutzen. Von derartigen Arten lassen sich dann wohl die mit verkümmerten Flügeln ableiten. Bei den Laufkäfern findet man bei ein und derselben Art Individuen mit gut entwickelten und solche mit stark reduzierten Flügeln