Einfluß der Körpertemperatur auf das Gefäßsystem

Zusammenfassung

Die Körpertemperatur Ist unter normalen Bedingungen keinen größeren Schwankungen unterworfen. Trotzdem können diese physiologisch vorkommenden geringen Änderungen der Körpertemperatur in ihrer Wirkung sehr gut am Herzen und am Gefäßssystem beobachtet werden. Bei einer Wärmestauung, wie sie z. B. leicht bei höherer Außentemperatur und feuchter Luft eintreten kann, dürfte Gelegenheit gegeben sein, den Einfluß einer Körpertemperaturänderung, die ja hierbei eintreten muß, auf das Gefäßsystem zu studieren. So wird z. B. angegeben, daß „in den tropischen Ländern die Pulsfrequenz im allgemeinen frequenter als in der gemäßigten Zone ist, und daß in den Polargegenden die Zahl der Herzschläge noch weiter abnimmt“². Der Einfluß einer Änderung der Körpertemperatur auf das Kreislauforgan wird sowohl direkt wirksam werden, d. h. die Eigenblutwärme wird an der Herz- bzw. Gefäßmuskelzelle ohne Vermittlung des Nerven angreifen, oder das Gefäßsystem wird auf dem Nervenwege reflektorisch erregt. Dies kann dadurch bewirkt werden, daß die temperaturempfindlichen Receptoren auf dem Nervenwege einem Zentralorgan Erregungen übermitteln, oder das Zentralorgan selbst wird auf dem Blutwege erregt und vermag dann über Nerven Herz und Gefäße zu beeinflussen. Fast immer werden beide Faktoren am Kreislauforgan wirksam sein, und nur unter besonderen Verhältnissen, wie z. B. bei einem durch Infektion entstandenen Fieber, wird man in die Lage versetzt, beide Vorgänge getrennt zu beobachten.

Man findet im 17. Bd. Correlationen III (unter der Überschrift „Die vasomotorische Wärmeregulation“) weitere Angaben über dieses Thema. Dort sind auch die zusammenfassenden Darstellungen aufgeführt.