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Kastration bei wirbellosen Tieren

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Nachträge und Generalregister

Part of the book series: Handbuch der Normalen und Pathologischen Physiologie ((2664,volume 18))

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Zusammenfassung

Bei stark regenerationsfähigen Tieren findet Keimzellersatz auch bei der Regeneration von solchen Stücken statt, die keine Keimdrüsen enthalten, so bei Cölenteraten, Turbellarien, Nemertinen, Bryozoen und Tunicaten, ebenso bei den limicolen Oligochäten (S. 207–209). Merkwürdig ist es jedoch nach Angaben von Vandel (1920), daß keimdrüsenlose Stücke von Planaria (Hinterende) die Kopulationsorgane rückbildeten und sie ebensowenig wie die Keimdrüsen späterhin regenerieren konnten. Bei den darauf untersuchten Polychäten dagegen findet nach Nusbaum (1908) und Lieber (1931) die Regeneration der Keimzellen aus alten Gonaden statt, indem Keimzellen von hier aus in das Regenerat einwandern. Ob eine Regeneration von Keimdrüsen bei keimdrüsenlosen Stücken möglich ist, sei dahingestellt, ist aber nach den Beobachtungen an Regenwürmern unwahrscheinlich. Die bei diesen Tieren (S. 209/10) geschilderten Resultate sind durch neue Versuche von Avel und Heumann (1927/31) ergänzt worden. Avel kommt auf Grund von Kastrationsversuchen bei Allolobophora zu entgegengesetzten Resultaten wie Harms bei Lumbricus. Bei Versuchen von einer Dauer von 1–2 1/2 Jahren zeigte sich, daß nach Exstirpation der Hoden, der Vesiculae oder der Ovarien die sekundären Geschlechtsmerkmale zur normalen Zeit im Winter wieder auftraten. Rein äußerlich waren Kastraten und normale Tiere nicht zu unterscheiden. Trotzdem kann auch Avel eine cyclische Übereinstimmung zwischen Sexualperiode und Clitellumausbildung nicht bestreiten, denn ein undifferenziertes junges Clitellum, welches auf den Rücken eines erwachsenen Tieres transplantiert wurde, entwickelte sich vorzeitig zum funktionsfähigen Clitenllum. Avel folgert aus seinen Versuchen eine Unabhängigkeit der sekundären Geschlechtsmerkmale von den Keimzellen. Die Ausbildung von Keimdrüsen und sekundären Geschlechtsmerkmalen schreibt er Allgemeinfaktoren der Ernährung zu. Ein besonderer Zustand der Körpersäfte soll die rhythmische Ausbildung der sekundären und primären Geschlechtsmerkmale kontrollieren.

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Literatur

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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.

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Harms, J.W. (1932). Kastration bei wirbellosen Tieren. In: Bethe, A., v. Bergmann, G., Embden, G., Ellinger, A. (eds) Nachträge und Generalregister. Handbuch der Normalen und Pathologischen Physiologie, vol 18. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-91024-1_72

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