Zusammenfassung
Ein verhältnismässig grosser Teil der unserem Lazarette zugeführten Verletzten weist neben mehr oder weniger ausgedehnten Zertrümmerungen der Kieferknochen umfangreiche Zerstörungen der die Mundhöhle umgebenden bzw. ihr benachbarten Weichteile auf. So können Ober- und Unterlippe, ja selbst Nase, Wangen und Kinn verloren gegangen sein. Hier tritt der ärztlichen Tätigkeit eine an sich recht dankbare Aufgabe entgegen, deren Erfüllung mitunter leicht erscheint, zuweilen jedoch auch erhebliche Schwierigkeiten mit sich bringt. Handelt es sich einmal darum, dem Gesichte das frühere Aussehen wieder zu schaffen, so verlangt zum anderen die Sorge für das Erhaltenbleiben der Funktion der verletzten Kiefer und damit für die Gesamternährung mehr oder weniger ausgedehnte Eingriffe. So natürlich und verlockend es auf den ersten Blick scheinen mag, frische Weichteil-wunden mit und ohne Substanzverlust nach Möglichkeit sofort wieder zu vereinigen, so wäre es doch ebenso falsch, dieses unter Unterschätzung oder gar Nichtachtung der begleitenden Kieferverletzung erreichen zu wollen. Anderseits müsste man es auch als Kunstfehler betrachten, wenn bei Versorgung des Kieferbruches die gleichzeitig bestehende Verletzung der bedeckenden Weichteile nicht die nötige Beachtung finden würde, beispielsweise eine technisch ausführbare Naht unterlassen würde.
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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
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Lindemann, A. (1915). Zur Deckung grösserer Defekte der Weichteile bei Kieferschussverletzungen. In: Bruhn, C. (eds) Die gegenwärtigen Behandlungswege der Kieferschussverletzungen. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-91022-7_2
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