Messingblöcke für Walzwerke. Kennzeichnende Eigenschaften und Mängel

Zusammenfassung

Bei der Herstellung beliebiger Gußstücke ist die geforderte, endgültige Gestalt von beträchtlicher Bedeutung. Dabei gilt die allgemeine Regel, daß Blöcke von großem Querschnitt und geringer Länge die wenigsten Schwierigkeiten für das Gießen innerlich gesunder und äußerlich glatter Gußstücke bieten. Man war sich schon seit langem bewußt, daß die zur Messingherstellung verwendete Plattenform der Blöcke ungünstig für die Erzeugung hochwertigen Materials ist, betrug doch die Starke dieser Blöcke gewöhnlich nur etwa 25 mm. Hauptsächlich der Wunsch nach Walzersparnis und die Tatsache, daß das gesamte 70/30 Messing kalt gewalzt wurde, hatten zu dieser Plattenform geführt. Die Unterwerfung unter diese wirtschaftlichen Gesichtspunkte war unvermeidlich. Um so bemerkenswerter ist es daher, daß es den Messinggießereifachleuten damals wie heute gelang, selbst in Gußstücken dieser ungeeigneten Gestaltung Messing von durchschnittlich holier Wertstufe zu erzeugen. Der Hauptübelstand bei diesen dünnen, gleichmäßig starken Gußtafeln ist die schnelle Erstarrung des Metalls durch den ganzen Querschnitt hindurch, die Maßregeln zur Beherrschung des Schrumpfens, zur Erleichterung der Gasabführung und zur Entfernung der eingeschlossenen Unreinheiten in größerem Maße ausschließt. Bei einer früheren Bearbeitung der gleichen Frage in Woolwich (1) war auch dieser Gesichtspunkt veröffentlicht worden.