Zusammenfassung
Der blutbildende Apparat zeichnet sich im Kindesalter durch eine besondere Labilität aus. Reize, die bei Erwachsenen noch vollauf kompensiert werden und somit in ihren Reaktionen die Schwelle der Wahrnehmbarkeit nicht zu überschreiten brauchen, können bei Kindern krankhafte Störungen in der Bildung, Reifung, Ausschwemmung, Zerstörung usw. der Blutzellen nach sich ziehen. Dieses eigentümliche Verhalten des kindlichen hämopoetischen Systems wird durch verschiedene Faktoren mitbestimmt Man geht mit der Annahme wohl kaum fehl, wenn man unter diesen dem Wachstumsvorgang als solchem eine überragende Bedeutung zuordnet. Die fortschreitende Entwicklung und Differenzierung des kindlichen Organismus muß sich doch auch im Blut und in den blutbildenden Organen wiederspiegeln. Die verstärkte Bereitstellung von Blutzellen und die erhöhte Tätigkeit der blutbildenden Organe ist nur die natürliche Folge der allgemeinen Massenzunahme. Die altersbedingten Schwankungen in der morphologischen Blutzusammensetzung, so auch in der relativen Verteilung der weißen Blutzellen (vgl. die tabellarische Zusammenstellung auf S. 12) ebenso aber auch die Neigung zu lymphatischen Reaktionen, die leichte Rückkehr zur embryonalen Erythropoëse, das häufige Auftreten von extramedullären Blutbildungsherden u. dgl. betreffen wiederum mehr die qualitative Seite des Problems.
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Literatur
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György, P. (1933). Krankheiten des Blutes. In: Lehrbuch der Kinderheilkunde. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-91011-1_12
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