Erkrankungen des Blutes und der blutbildenden Organe

Zusammenfassung

Anämie ist herabgesetzte Blutfarbstoffmenge in der Raumeinheit, hervorgerufen entweder durch Verringerung der Zahl der roten Blutzellen oder durch Verminderung des Hämoglobingehaltes resp. des Volumens jedes einzelnen Blutkörperchens. Sie ist nicht zu verwechseln mit einer auf mangelhafter Durchblutung beruhenden (angiöspastischen) Blässe und kann, falls sie nicht hohe Grade erreicht, lediglich durch direkte Vergleichung mit der Färbekraft sicher normalen Blutes erkannt werden (Hämometer von Sahli). Die Anämie entsteht

• 1. durch akute und chronische Blutverluste infolge der Auffüllung des fehlenden Blutquantums durch Gewebswasser und Ersatz der Blutkörperchen durch kleinere und farbstoffärmere Exemplare (posthämorrhagische Anämie),

• 2. durch mangelhafte Blutbildung infolge gestörter Funktion oder Vernichtung des hämatopoetischen Systems (myelopathische Anämie),

• 3. durch übermalßige Blutzerstörung im Blute oder in den blutabbauenden Organen (hämolytische Anämie).