Zusammenfassung
Ein wesentlicher Fortschritt, der durch die Bereinigung der Menfchen zu Gemeinwifen erreicht worden ift, liegt in der gefteigerten geiftigen Bildung des Boltes. Der Wettbewerb der Bölter in der Sicherung und Befferung ihrer Berhältniffe nötigt dazu, die Biele der Boltsbildung höher zu ftecien als früher und dafür zu forgen, dab ein gewiffes Mindeftmaß an Aenntniffen von jedem gefund veranlagten Ainde erworben wird. Die Schulbildung ift hiernach eine Lebensfrage für jedes Kulturvolf. In Deutschland ist der Gchulzwang geseßlich durchgeführt. Er erstredt sich auf den Besuch der Boltsschule und der Berufsschule. Manche Berufszweige erforden aber eine weitergehende allgemeine Borbildung durch die Schule als notwendige Grundlage für das Berständnis der zu erfüllenden Obliegenheiten und für den Erfolg der auszuübenden Tätigteit. Den hieraus sich ergebenden Unforderungen ist der über längere Zeit ausgedehnte Bildungsgang in den höheren Schulen, auf den Universitäten und hochschulen angepaßt. Bei einfeitiger Uusbildung des Seistes wird indessen die körperliche Entwicklung gehemmt und herabgeseßt; es leider darunter nicht nur der einzelne, sondern, wenn allgemein eine Bernachlässigung der Köperausbildung stattfindet, das Polk überhai[t; von Geschlecht zu Geschlecht steigert sich der Rückgang der korperlichen Kräfte, des Polk ist schließlich nicht mehr imstande, sich seiner äußeren Feinde zu erwehren. Es ist deshalb Pflicht der Eltern und Erzieher wie des Staates, darüber zu wachen, daß es der heranwachsenden Bevölkerung an Pflege und an Schuß vor schädlichen Einslüssen nicht fehlt und daß die erforderliche Uusbildung des Berstandes nicht der gefundheitlichen Entwicklung des jugendlichen Korpers Eintrag tut.
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Consortia
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Reichsgesundheitsamt. (1940). Der Mensch in der Umwelt. In: Gesundheitsbüchlein. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-90982-5_6
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