Zusammenfassung
Als erstes Massenverkehrsmittel in Form des Selbstfahrers ist das Fahrrad anzusehen. Bei dem geringen Preise, zu dem jetzt die Fahrräder auf den Markt kommen, hat die handarbeitende Bevölkerung leicht die Möglichkeit, es zu erwerben. Sie benutzt es auf den Wegen zur und von der Arbeitsstätte und zur Erholung. Das Fahrrad ermöglicht es demnach der in den Außenbezirken der Städte oder auf dem Lande wohnenden Bevölkerung, ihre Wohnungen zu behalten und in der Stadt Arbeit und Beschäftigung zu nehmen. Einen Anhalt für den Umfang des Radfahrverkehres geben einige Zahlen. Vor dem Kriege sind in Deutschland jährlich etwa 1000000, nach dem Kriege zeitweilig sogar bis 2400000 Fahrräder hergestellt worden, von denen aber ein Teil ins Ausland ausgeführt worden ist. Immerhin sind genügend im Lande verblieben, so daß eine weitere Zunahme des Radfahrverkehres zu erwarten ist. Städte in günstiger ebener Lage, wie Magdeburg, Kopenhagen, Amsterdam weisen so viele Fahrräder auf, daß etwa auf drei bis vier Einwohner ein Fahrrad kommt. Es muß deshalb auf das Fahrrad bei der Straßenanlage Rücksicht genommen werden. Da seine Geschwindigkeit geringer ist als die der Kraftwagen, so muß man die Fahrstreifen des Fahrrades von denen der Kraftwagen trennen. Es verlangt zwar keine besonders widerstandsfähige Befestigung, immerhin ermüdet der Benutzer weniger, wenn er eine ebene und glatte Fahrbahn benutzt, so daß es im öffentlichen Interesse liegt, die Fahrradwege mit fugenloser Decke zu versehen. Der Bau des Fahrrades dürfte als abgeschlossen anzusehen sein, denn es sind in den letzten Jahren kaum noch Verbesserungen eingeführt worden. Eine Vervollkommnung kann nur noch im motorischen Antrieb gesehen warden.
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Neumann, E. (1927). Die neuzeitlichen Straßenverkehrsmittel. In: Der neuzeitliche Straßenbau. Handbibliothek für Bauingenieure, vol 10. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-90963-4_2
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