Zusammenfassung
Moore entstanden und entstehen überall da, wo ein hohes Maß von Feuchtigkeit vorhanden ist. Organische Masse unter dem Einflüsse von Licht, Wärme und Feuchtigkeit unterliegt einer langsamen Verbrennung, die wir Verwesung nennen. Bei mangelndem Luftzutritt wird die Verwesung gehemmt. Die dann mit der organischen Substanz vor sich gehende Umwandlung nennt man Vermoderung. Dadurch sind die Moore entstanden und zwar aus wasserliebenden Pflanzen verschiedener Art, die nach dem Ab-sterben unter Wasser tauchten und hier nicht verwesten, sondern vermoderten, weil die zur Verwesung nötige Sauerstoffmenge im Wasser nicht vorhanden ist. In ähnlicher Weise wirkt auch die sehr hohe wasserhaltende Kraft der das Moor bildenden abgestorbenen Pflanzenreste. So häufte sich Generation auf Generation zu mächtigen Schichten, die wir mit dem Namen Moor belegen. Ist das Moor als Brennstoff geeignet, so nennt man es Torf. Ein wesentlicher Unterschied zwischen Moor und Torf besteht sonst nicht. Die Moorböden befinden sich fast ausnahmslos an den Stellen, wo sie entstanden. Umlagerungen durch An- oder Ab Spülungen kommen nur selten und örtlich sehr beschränkt vor. Die Moorböden sind geologisch noch viel zu jung, um durch Naturgewalten wesentlich umgelagert sein zu können. Die Art der moorbildenden Pflanzen ist verschieden und einerseits abhängig von dem mineralischen Untergrunde, auf dem sie stehen, andererseits von der Beschaffenheit des Wassers, das die Pflanzen bewässert und ernährt. Die an einer Moorbildung hauptsächlich beteiligten Pflanzen bestimmen seine Eigenart in bezug auf seine physikalischen und chemischen Eigenschaften und sind maßgebend für seine Benennung.
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Krüger, E. (1921). Moorkultur. In: Kulturtechnischer Wasserbau. Handbibliothek für Bauingenieure, vol 7. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-90962-7_8
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