Zusammenfassung
Über die Frage, wann bei der Cholelithiasis operativ einzugreifen ist, bestand früher eine große Meinungsverschiedenheit. Solange die Operation noch mit großen Gefahren und mancherlei nachteiligen Folgen verknüpft war, wurde ihre Berechtigung nur in Fällen von unmittelbarer Lebensgefahr zugegeben, dementsprechend wurde sie nur sehr selten, als ultima ratio ausgeführt. In demselben Maße aber, als die Gefahren der Operation durch Verbesserung ihrer Technik sich verringerten, steckte man die Grenzen der Indikation viel weiter, und es gibt jetzt eine ganze Reihe von Chirurgen, die über Tausende von operierten Fällen verfügen. Der praktische Arzt aber, in dessen Händen das Schicksal der Gallensteinkranken ja in erster Linie liegt, sieht sich vor die verantwortungsvolle Aufgabe gestellt, in jedem schwierigeren Fall zu entscheiden, ob man sich von der weiteren Anwendung der internen Mittel noch einen Erfolg versprechen kann, oder ob die Gefahren des Zuwartens nicht die der operativen Behandlung übertreffen. Da nun der chirurgische Eingriff bei leidlichem Kräftezustand des Kranken nahezu ungefährlich ist, muß sich der Arzt vor allem hüten, den günstigen Zeitpunkt zu versäumen; er soll auf die Operation dringen, bevor es zur Perforation, Peritonitis, cholämischen Blutungen usw. gekommen ist.
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© 1914 Julius Springer in Berlin
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Poppert, P. (1914). Die chirurgische Behandlung der Cholelithiasis. In: Müller, E., et al. Die Therapie des praktischen Arztes. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-90950-4_30
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