Zusammenfassung
Mit der Entdeckung der Kathodenstrahlen und der Radioaktivität waren zwei Goldadern erbohrt, aus denen in den nächsten Jahren ein großer Reichtum an kostbarem Geistesgut geschürft werden konnte. Aber nun waren diese Adern abgebaut, und alles, was dort zutage gebracht war, das hatte Rutherford zu seinem Atombau sorgfältig verwertet. Sollte nun noch weiter daran gearbeitet werden, so mußte neuer Baustoff herbeigeschafft werden. Es gab in der Tat noch eine ganze Gruppe von Erscheinungen, die bis dahin noch nicht verwertet waren, um das Atombild weiter auszuzeichnen: das Licht, das die verschiedenen Elemente aussenden. Durch das Licht, das es bei hoher Temperatur z. B. aussendet, ist jedes Element gekennzeichnet wie durch eine eigenhändige Unterschrift. Dieser Unterschriften waren schon eine sehr große Menge in allen ihren Zügen bekannt. Sie waren oft von außerordentlicher Schönheit und Farbenpracht. Allein — niemand konnte sie lesen. Sie waren in einer Runenschrift geschrieben, und der Schlüssel zu ihrer Entzifferung war nicht bekannt. Planck in Berlin war es, der im Jahre 1900 den Schlüssel fand, und Bohr in Kopenhagen entdeckte 1913, daß der Schlüssel Plancks in dieses Schloß paßte, er öffnete mit ihm die Tür und konnte alsbald eine große Reihe bisher unbekannter Geheimnisse entziffern. Wir wollen uns zuerst kurz mit den Tatsachen bekannt machen, die jetzt zur Verwendung kamen, und wollen uns dann den Schlüssel zu ihrer Deutung, das Plancksche Wirkungsquantum, etwas betrachten, so werden wir vorbereitet sein, um die neuerschlossenen Wunder besser zu verstehen.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Author information
Authors and Affiliations
Additional information
Besonderer Hinweis
Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
Rights and permissions
Copyright information
© 1935 Julius Springer in Berlin
About this chapter
Cite this chapter
Wulf, P.T. (1935). Die Spektralanalyse. In: Die Bausteine der Körperwelt Eine Einführung in die Atomphysik. Verständliche Wissenschaft, vol 25. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-90938-2_9
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-90938-2_9
Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg
Print ISBN: 978-3-642-89082-6
Online ISBN: 978-3-642-90938-2
eBook Packages: Springer Book Archive