Zusammenfassung
Wenn Tiere eine festsitzende Lebensweise führen, müssen, wie wir sahen, ihre Keimzellen außerhalb der Tierkörper ihren Weg zueinander aus eigener Kraft und Bewegung finden, und es sind die männlichen Zellen, die beweglichen Samenfäden, denen die Aufgabe zufällt, die fast immer unbeweglichen Eizellen aufzusuchen. Sind die Organismen im ganzen beweglich, so können beide mit gleichem Kraftaufwand zueinander hinstreben, wie es bei Fischen, Meereswürmern u. a. der Fall ist. Häufiger aber spielt eines der beiden Geschlechter die suchende Rolle, und das andere läßt sich auffinden, wie uns das ja in der Betrachtung über die Funktion der Sinne bei diesem Suchen und Finden schon wiederholt entgegengetreten ist. In der überwiegenden Mehrheit der Fälle ist es nun bei den Tieren selbst so wie bei den Keimzellen: das männliche Geschlecht ist sehr häufig das Aufsuchende und das weibliche das Ruhende. Nun beobachten wir im Tierreich ganz allgemein die Tatsache, daß Werkzeuge, die wenig oder nicht gebraucht werden, einer Verkümmerung unterliegen, und daß umgekehrt starker Gebrauch ein Organ kräftigt und vergrößert.
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Gerhardt, U. (1934). Die Werkzeuge zum Aufsuchen des anderen Geschlechtes. In: Biologie der Fortpflanzung im Tierreiche. Verständliche Wissenschaft, vol 22. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-90927-6_12
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