Zusammenfassung
Punktionen der Liquorräume werden zu diagnostischen und zu therapeutischen Zwecken ausgeführt. Im ersten Fall handelt es sich vor allem darum, aus der Beschaffenheit des Liquor (Klarheit, Eiweiß- und Zellgehalt, Blutbeimengung, Verschiebung des Verhältnisses der Eiweißstoffe zueinander, spezifisches Gewicht usw.) Rückschlüsse auf krankhafte Veränderungen in den Liquorräumen, wie bei der Hirnhautentzündung, oder in den angrenzenden Hirnteilen, wie bei Hirnverletzungen, Abszessen, Geschwülsten, zu ziehen und festzustellen, ob der Liquordruck normal ist oder erhöhte Werte aufweist. Zur Durchführung dieser Untersuchungen genügt die Entnahme von 2–3 ccm Liquor, und es ist angezeigt, sich hierauf zu beschränken, da das Ablassen größerer Liquormengen meist zu sehr schweren und lange anhaltenden Kopfschmerzen führt, bei beginnenden Hirnhautentzündungen oder bei Hirnabszessen eine Verschleppung der Infektion von der Eintrittspforte in entferntere Räume des Liquorsystemes und den Durchbruch eines Abszesses begünstigen, bei Geschwülsten Blutungen und gefährliche Lageveränderungen des Gehirnes herbeiführen kann. Die Liquorpunktion wird ferner zur Einführung von Kontrastmitteln in die Liquorräume benutzt, um diese auf dem Röntgenbild sichtbar zu machen (Enzephalo- und Myelographie). Darauf wird weiter unten noch eingegangen werden (s. S. 113).
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Kirschner, M., Guleke, N., Kleinschmidt, O. (1935). Die Eingriffe an den Liquorräumen des Gehirnes. In: Allgemeine und Spezielle chirurgische Operationslehre. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-90910-8_15
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