Zusammenfassung
Die Aufgabe, den Schädel zu verkleinern, um ihn dem zu kleinen Gehirn anzupassen, dürfte nur in ganz seltenen Ausnahmefällen gegeben sein, bei denen das Mißverhältnis zwischen der Größe des Gehirnes und des Schädels ein außergewöhnlich großes ist. Die häufig vorkommenden umschriebenen Hirnlücken nach operativer Entfernung von Geschwülsten oder nach schweren Verletzungen gleichen sich teils von selbst aus, teils werden sie künstlich (mit frei verpflanztem Fettgewebe) aufgefüllt, so daß ihretwegen eine Verkleinerung des Schädels nicht in Frage kommt. Auch die bei großen subduralen Blutungen der Neugeborenen oder beim Wasserkopf durch Ablassen der Flüssigkeit zunächst entstehenden, oft ausgedehnten Hohlräume im Schädel werden in der Regel in kurzer Zeit dank der Ausdehnungsfähigkeit des Gehirnes ganz von selbst ausgefüllt. Wenn aber das Gehirn in solchen Fällen durch hinzutretende chronische Eiterungen und entzündliche Schwielenbildung, ähnlich den Vorgängen beim chronischen Empyem, an seiner Wiederausdehnung gehindert wird, und der Schädel durch den Druck der Flüssigkeit weit über seinen normalen Umfang hinaus erweitert ist, kann sich die Notwendigkeit ergeben, Schädel und Gehirn wieder zusammenzubringen, indem eine Verkleinerung des Schädeldaches vorgenommen wird.
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Literatur
Guleke: Operative Schädeldachverkleinerung B.Bt. Bd. 118, S. 237. 1920.
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Kirschner, M., Guleke, N., Kleinschmidt, O. (1935). Die Schädeldachverkleinerung (Guleke). In: Allgemeine und Spezielle chirurgische Operationslehre. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-90910-8_13
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