Zusammenfassung
Wenn es im allgemeinen auch wünschenswert ist, in den Körper eingedrungene Fremdkörper wieder aus demselben zu entfernen, so braucht doch nicht jeder Fremdkörper aus dem Gehirn entfernt zu werden. Kleine, glatte, in der Tiefe des Gehirnes reizlos eingeheilte Fremdkörper verschiedener Art, vor allem Knochen- und Geschoßsplitter, können jähre- und jahrzehntelang im Gehirn liegen bleiben, ohne Störungen zu verursachen. Ihre Entfernung ist oft mit größeren Gefahren verknüpft, als ihr Liegenlassen, nicht selten wegen der Unzugänglichkeit des Fremdkörpersitzes auch ohne unmittelbare Gefährdung des Lebens gar nicht durchführbar. Die an der Hirnoberfläche und in der Hirnrinde steckenden Fremdkörper verursachen im Gegensatz dazu sehr oft Störungen schwerster Art; ihre Beseitigung ist also in der Regel angezeigt und soll möglichst schon vorgenommen werden, ehe Reizzustände, vor allem epileptische Anfälle aufgetreten sind. Die Notwendigkeit der Entfernung eines im Gehirn steckenden Fremdkörpers soll daher von Fall zu Fall erwogen und nur unter sorgfältiger Abwägung des Für und Wider vorgenommen werden.
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Schäfer: Die Lanze. Eine geschichtliche und kriegschirurgische Studie. L.A. Bd. 62, S. 599. 1900.
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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
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Kirschner, M., Guleke, N., Kleinschmidt, O. (1935). Die Entfernung von Fremdkörpern aus dem Grehirn. In: Allgemeine und Spezielle chirurgische Operationslehre. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-90910-8_10
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-90910-8_10
Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg
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Online ISBN: 978-3-642-90910-8
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