Beitrag zur Zellatmung der Hornhaut

Zusammenfassung

Physiologisch-chemische und kolloid-chemische Untersuchungen des letzten Jahrzehntes haben gezeigt, dass der Stoffwechsel von Linse und Hornhaut nicht so gering sein kann, wie man früher angenommen hat. Durch die Erkenntnis, die die allgemeine Physiologie über Oxydation und Zellatmung gewonnen hat, sind grundlegende Tatsachen über den Sauerstoffverbrauch der einzelnen Gewebsteile des Auges gefunden worden. Cytologische Untersucher haben sich nun weiterhin bemüht, durch bestimmte Reaktionen die Strukturelemente in der Zelle zu finden, in oder an denen die einzelnen Stoffwechselvorgänge sich abspielen mögen. Eine gerade für die Oxydationsvorgänge wichtige Reaktion stellt bekanntlich die intracelluläre Indophenolblausynthese dar (Nadireaktion). In Gegenwart von Sauerstoff und einem oxydationsbeschleunigenden Agens, einer Oxydase, tritt diese Reaktion bekanntlich in körniger Form in der Zelle ein. Gräff hat gezeigt, dass die Stärke dieser Reaktion die oxydative Leistung einer Zelle erkennen lässt. Eine derart wichtige Reaktion ist natürlich auch an den Geweben der Augen erprobt worden. Es seien die Untersuchungen von S c h m e l z er und Schall hier genannt. Da die Ergebnisse an der Hornhaut widersprechend sind, habe ich mit etwas abgeänderter Methode die Hornhaut der Ratte in verschiedenen Entwicklungsstadien auf den Ausfall der intracellulären Indophenolblausynthese geprüft.