Sehnerventumoren und Neurofibromatose, ihre Therapie

Zusammenfassung

Die Sehnerventumoren sind immerhin eine seltene Erkrankung, so dass der einzelne nicht allzuviel solcher Fälle zu sehen bekommt. Sie haben immer schon durch ihr klinisches Verhalten, durch die meist notwendige eingreifende operative Therapie, schliesslich insbesondere auch durch ihre zunächst schwierige histologische Klassifizierung besondere Beachtung gefunden. Und es sind so im Schrifttum im Laufe der Zeit eine recht grosse Zahl gut beschriebener Fälle niedergelegt und eine Anzahl guter Übersichten erschienen; ich nenne hier insbesondere die vor nicht allzu langer Zeit im Handbuch v. Gr. S. von E. v. H i p p e l auch auf Grund eigener Erfahrungen erfolgte Zusammenfassung. Und es ist auch nunmehr eine gewisse Klärung über den histologischen Bau dieser Geschwülste geschaffen, indem die grössere Zahl derselben als abnorme Wucherung der Glia aufzufassen ist — freilich vielfach auch mit einer geschwulstähnlichen Vermehrung mesodermaler Bestandteile, insbesondere in den Scheiden der Nerven. Ich sage absichtlich eine gewisse Klärung ist erreicht; genauere Untersuchungen mit den neueren histologischen Untersuchungsmethoden des Nervensystems können noch viel Neues und Wichtiges bringen. Ich selbst habe gemeinsam mit Richard Scheerer (Arch. f. Ophth. Gräfe, Bd. 103, S. 46, 1920) den Namen Gliomatosis für diese Geschwulstform vorgeschlagen, unabhängig von amerikanischen Autoren, die auf denselben Namen gekommen waren. Es scheint mir diese Bezeichnung das wesentliche gut zu treffen und ist auch von v. Hippel angenommen worden.