Zusammenfassung
Bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts war alles Schmieden ein „Freiformschmieden“. Das Gesenkschmieden kam erst auf mit der Verwendung von Hand-, Seil- und Riemenfallhämmern, zu denen dann von Amerika und England her die Brettfallhämmer und Dampfhämmer hinzukamen. Vor allem hat die mit der Steigerung des Verkehrs und des Maschinenwesens überhaupt entstehende Massenfertigung von kleinen Schmiedestücken dem Gesenkschmieden seinen Aufschwung und seine Bedeutung gegeben. Trotz hoher Gesenkkosten kann das Gesenkschmieden schon von 50 Stück an wirtschaftlich sein, zumal die erzeugten Werkstücke günstige Eigenschaften haben: Gußstücken gegenüber ist die größere Festigkeit und Zähigkeit bei geringerem Gewicht und Rauminhalt kennzeichnend; dazu kommt der größere Widerstand gegen Verschleiß und die Sicherheit gegen Bruch (Verbiegen besser als Brechen!); der Werkstoff ist dicht, und sein Faserverlauf entspricht der Werkstückform im Gegensatz zu Teilen, die durch spanabhebende Bearbeitung aus dem Vollen hergestellt sind. Die Oberfläche der Gesenkschmiedestücke ist sauber und genau, so daß in vielen Fällen eine Nacharbeit überhaupt fortfallen kann, im übrigen eine ganz geringe Zugabe ausreichend ist. Für den Hersteller und Käufer ist es wertvoll, zu wissen, daß bei einmal eingerichtetem Fertigungsgang alle Stücke gleichmäßig gut werden.
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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
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Kaessberg, H. (1938). Einleitung. In: Gesenkschmiede. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-90876-7_1
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