Zusammenfassung
Die Gründung der chirurgischen Pepinière vor nunmehr bald Gründung der chirurgischen 100 Jahren bildet einen Wendepunkt für das Bildungswesen nicht nur der Pepinière, preussischen Militärärzte, sondern aller deutschen Ärzte überhaupt. Wie mangelhaft es in jener Zeit um die Leistungsfähigkeit der Ärzte, vornehmlich infolge der seit dem Mittelalter allmählich erfolgten Trennung der Chirurgie von der Medizin, bestellt war, ist allgemein bekannt. Ganz besonders machte die Unzulänglichkeit des ärztlichen Könnens sich in der Armee fühlbar. Die für die Ausbildung der Ärzte während des ersten Drittels des 18. Jahrhunderts in Berlin gegründeten Anstalten, das anatomische Theater (1713), das Collegium medico — chirurgicum (1724) und die Charité (1727) kamen nur vereinzelten Militärchirurgen zu gute, die grosse Mehrzahl blieb in der bisherigen Unwissenheit. Da war es während der Rheinfeldzüge der Jahre 1792–1795, dass die Not des Krieges, das Elend der Verwundeten dem damals in leitender Stellung befindlichen Generalchirurgus Goercke den Gedanken eingab, das militärärztliche Bildungswesen von Grund aus zu reformieren. Bedeutsame Anregungen hatte er kurz vorher auf einer zweijährigen Studienreise ins Ausland erfahren, wo er besonders die Einrichtungen der etwa zehn Jahre vorher neu gegründeten militärärztlichen Josephs-Akademie in Wien mit Eifer studiert hatte.
This is a preview of subscription content, log in via an institution.
Buying options
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Learn about institutional subscriptionsPreview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Benutzte Litteratur
Loder. Authentische Nachricht von der chirurgischen Pepinière in Berlin. S. A. Jena 1803.
Preuss, I. D.E. Das Königlich preussische medicinisch-chirurgische Friedrich-Wilhelms-Institut. Berlin 1819.
Joh. Wilh. v. Wiebel in lebensgeschichtlichen Umrissen. Berlin 1834.
Reden zur Stiftungsfeier des medicinisch-chirurgischen Friedrich-Wilhelms-Instituts. 1804–1889.
Richter, A. L. Geschichte des Medicinalwesens der Königlich preussischen Armee. Erlangen 1860.
— Das Militär-Medicinal-Wesen Preussens. Darmstadt und Leipzig 1867.
— Aus meinem Leben. Berlin 1876.
Die medicinische Reform. Eine Wochenschrift, herausgegeben von E. Virchow und E. Leubuscher. Berlin 1848–49. Both, W. Militärärztliche Studien. Neue Folge. Berlin 1868.
Roth, W. Jahresberichte über die Leistungen und Fortschritte auf dem Gebiete des Militär — Sanitätswesens, Jahrgang I–XVII. Berlin 1873–92.
— Veröffentlichungen aus dem Königlich Sächsischen Sanitätsdienst. Berlin 1879.
Loeffler, F. Das preussische Militär-Sanitätswesen und seine Beform nach der Kriegserfahrung von 1866. Berlin 1869.
Schmidt-Ernsthausen. Studien über das Feld-Sanitätswesen. Berlin 1873.
Rabl-Rueckhard. Bericht über die Entwickelung und die Fortschritte des preussischen Militär-Sanitätswesens, Loebell’s Jahresbericht, Jahrgang I.
Grossheim. Militärärztliche Bildungsanstalten in Poten’s Handwörterbuch der gesamten Militärwissenschaften.
Deutsche militärärztliche Zeitschrift.
Die naturwissenschaftlichen und medizinischen Staatsanstalten Berlins. Festschrift für die 59. Versammlung deutscher Naturforscher und Ärzte. Im Auftrage Sr. Excellens des Ministers der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal — Angelegenheiten Dr. von Gossler bearbeitet von Professor Dr. med. Albert Guttstadt. 1886.
Anstalten und Einrichtungen des öffentlichen Gesundheitswesens in Preussen. Festschrift zum X. internationalen medicinischen Kongress, herausgegeben von M. Pistor. Berlin 1890.
Bestimmungen über die Aufnahme in die militärärztlichen Bildungsanstalten zu Berlin vom 7. Juli 1876, desgl. vom 10. März 1890.
Author information
Authors and Affiliations
Editor information
Rights and permissions
Copyright information
© 1894 Verlag von Julius Springer Berlin
About this chapter
Cite this chapter
Sperling, P. (1894). Die Ausbildung der Militärärzte im Deutschen Reiche. In: Guttstadt, A. (eds) Klinisches Jahrbuch. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-90868-2_1
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-90868-2_1
Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg
Print ISBN: 978-3-642-89012-3
Online ISBN: 978-3-642-90868-2
eBook Packages: Springer Book Archive