Zusammenfassung
Die Wärmebilanz der Kraftanlagen, wie sie Abb. 1 in Form eines Sankey-Diagramms einer guten Dampfturbine mit Kondensation anschaulich darstellt, zeigt, daß der größte Teil der im Brennstoff verfügbaren Wärme unausgenutzt ins Kühlwasser geht, während nur 15% Nutzarbeit umgesetzt werden (bei Gasmaschinen werden etwa 25%, beim Dieselmotor etwa 33% der Brennstoffwärme nutzbar gemacht). Wesentlich ungünstiger liegen die Verhältnisse natürlich bei Auspuffmaschinen. Eine viel größere Wirtschaftlichkeit des Betriebes kann erzielt werden, wenn der Abdampf der Kraftmaschinen für die Fabrikation (Kochen, Verdampfen, Heizen, Trocknen) weiter verwertet wird, so daß noch die ganze Verdampfungswärme ausgenutzt und das Kondensat für die Kesselspeisung verwendet wird. Eine solche Vereinigung von Kraft- und Wärmebedarf — Kraft-Heizungsanlagen —Sergibt gegenüber getrennter Erzeugung von Kraft und Wärme eine bedeutende Ersparnis (s. u.). Andererseits aber kann der Abdampf periodisch arbeitender Kolbenmaschinen mit Auspuff (Dampfhämmer, Pressen, Walzenzugsmaschinen, Fördermaschinen) gesammelt warden — in Abdampf- oder Wärmespeichern — und in Abdampf-Kraftanlagen mit Turbinen verwertet werden, da diese hohe Vakua gut ausnutzen können.
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Literatur
Gezeichnet links für eine Gegendruckturbine von 2900 PSe, n = 3000, 14 at Überdr. 325°C und 2 at Gegen-Überdruck mit 32620 kg/st Abdampf und rechts für Kondensations-dampfturbine für 2900 PSe und Heizdruckreduktion auf 2 at Überdr. mittels Reduzierventil, wobei für die gleiche Anzahl kcal im Heizdampf 30 000 kg/st und für die 2900 PSe 10900 kg/st, zusammen 40900 kg/st erforderlich sind; Ersparnis 3271 kg/st Dampf.
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Gezeichnet für eine Turbine von 4500 PSe, 14 at Überdr. 350°C und 14000 kg/st Entnahme bei 2 at Überdr. bzw. für 13000 kg/st auf 2 at Überdr. gedrosselten Frischdampf mit gleicher Wärmemenge.
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Zietemann, C. (1930). Abdampf- und Abwärmeverwertung. In: Gerlach, P. (eds) Freytags Hilfsbuch für den Maschinenbau für Maschineningenieure sowie für den Unterricht an technischen Lehranstalten. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-90866-8_12
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