Zusammenfassung
Die Prüfung der Braunkohlenteerprodukte beginnt schon mit der Untersuchung der Kohle, die zur Herstellung des Braunkohlenteers dient. Wurde früher die Kohle, aus der man den Braunkohlenteer gewann, besonders zu diesem Zweck gefördert, so hat sich in neuester Zeit infolge der besonderen Entwicklung der Braunkohlenteerindustrie das Bild insofern geändert, als viel Kohle zum Zweck der Vergasung in Generatoren gefördert wird und der Braunkohlenteer gewissermaßen nur als Nebenprodukt gewonnen wird, da bei der Generatorschwelerei ein wichtiges Ergebnis der Schwelerei fehlt, nämlich der Grudekok. Bei der Prüfung einer Kohle auf die Möglichkeit der Vergasung im Generator kommt ein weiteres Moment hinzu, auf das man früher wenig Wert legte, nämlich die Struktur und der Wassergehalt der Kohle. Bei dem Schwelverfahren im Ro11e ofen konnte man diese beiden Eigenschaften außer acht lassen, da der Ro11e schwelofen gestattet, mulmige und sehr nasse Kohle mit etwa 50 bis 60% Grubenfeuchtigkeit zu verarbeiten, was bis jetzt ohne weiteres im Generator noch nicht möglich ist. Soll deshalb eine Kohle auch auf ihre Verwendbarkeit im Generator geprüft werden, so ist es nötig, daß die Probe im Originalzustande von dem Gewinnungsorte zur Untersuchung eingeschickt wird, nicht etwa schon im zerkleinerten Zustande.
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Literatur
Der hohe Stickstoffgehalt ist nicht bei jedem Schwelglas zu konstatieren, er rührt hier von Undichtigkeiten der Öfen und Kondensationen her, da die Gase von einer älteren Schwelerei entnommen wurden.
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© 1923 Julius Springer, Berlin
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Graefe, E. (1923). Braunkohlenteerindustrie. In: Berl, E. (eds) Chemisch-technische Untersuchungsmethoden. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-90839-2_3
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