Zusammenfassung
Die quantitative Gerbstoffbestimmung in pfIanzliehen Gerbemitteln bietet besondere Schwierigkeiten. Die meisten der gerbenden Stoffe sind noeh nieht genügend bekannt oder man hat, soweit dies der Fall ist, keine Verfahren, um sie entweder im freien Zustande oder in der Form gut eharakterisierter Verbindungen abzuseheiden und zu wägen. Da aber die Teehnik auf eine quantitative Bestimmung der wirksamen Bestandteile der pflanzliehen Gerbemittel großen Wert legt, so sind dennoeh Verfahren hierfür in großer Anzahl vorgesehlagen worden. Den strengen Anforderungen der Wissensehaft genügt jedoeh kein einziges. Man kann aber für die Praxis brauehbare Ergebnisse erhalten, wenn man den Begriff „Gerbstoff“ im teehnisehen Sinne erklärt, und zwar als „das, was gerbt, d. h. ala diejenigen organisehen Stoffe, die aus ihren Lösungen von tieriseher Raut aufgenommen werden“. Es sind meist mehrere versehiedene ehemisehe Verbindungen, die man in diesem Falle unter dem Sammelnamen „Gerbstoff“ oder „gerbende Stoffe“ bestimmt. Hierfür sind mehrere Verfahren in Anwendung. Man muß bei diesen zunäehst den Gerbstoff in Lösung bringen und ermittelt entweder:
-
1.
den Troekensubstanzgehalt (gewiehtsanalytisehes Verfahren) oder
-
2.
den Permanganatverbraueh bei Zimmerwärme (maßanalytisehes Verfahren, Löwenthalsehes Verfahren)
vor und naeh dem Ausfällen des Gerbstoffes mit Rautpulver (besonders sorgfältig vorbereitete, getroeknete und gemahlene Haut).
In beiden Fällen wird der Gerbstoff aus dem Untersehied bereehnet. Vor dem Ausfällen hat man die Gesamtmenge der lösliehen Stoffe (Gesamtlöaliehes), nach dem Ausfällen die nieht vom Hautpulver aufgenommenen Stoffe, die man ala „Niehtgerbstoffe“ bezeichnet.Der Unter. Schied beider ist gleich der Menge der gerbenden Stoffe.
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Paessler, J. (1924). Untersuchung pflanzlicher Gerbemittel und Gerbstoffauszüge. In: Berl, E. (eds) Chemisch-technische Untersuchungsmethoden. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-90838-5_8
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