Zusammenfassung
Als erste Gruppe meines Materials sollen, wie in der Einleitung erwähnt, „primäre Lungentuberkulosen“beschrieben werden, d. h. also Primäraffektionen mit Tuberkulose beim Menschen mit Sitz des Primäraffektes im Lungengewebe oder dem Bronchialbaum. Es muß demnach präzisiert werden, was im folgenden unter einer derartigen primären Lungentuberkulose verstanden sein will. Es ist das um so notwendiger, als eine völlige Einigung darüber, welche Art von Veränderungen uns das Recht gibt, von einer derartigen Primäraffektion zu sprechen, noch nicht erzielt worden ist.
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Literature
Küss: De l’hérédité de la tuberculose humaine. Paris 1898. Leider war es mir unmöglich, diese Publikation in den mir zur Verfügung stehenden Bibliotheken zu erhalten, ich konnte daher diese Angabe nicht selbst nachprüfen. Die Zitierung von Harbitz-Kristiania in gleichem Sinne ist meiner Ansicht nach nicht ganz zutreffend, denn bei ihm wird der Begriff des primären Komplexes noch nicht in dem hier verwandten Sinne benutzt.
Thesen zur Frage der menschlichen Tuberkulose. Frankf. Z. Path. 1 (1907).
Über Tuberkulose des Kindesalters. Wien. klin. Wschr. 1909.
Der primäre Lungenherd bei der Tuberkulose der Kinder. Berlin und Wien: Urban und Schwarzenberg 1912.
Pathologisch-anatomische Studien über die Tuberkulose bei Säuglingen und Kindern. Sitzgsber. ksl. Akad. Wiss. Wien 1913.
Die erste Beschreibung eines primären Komplexes als eines sehr auffälligen Einzelbefundes, die ich in der deutschen Literatur finden konnte, stammt von Joh. Orth (Ätiologisches und Anatomisches über Lungenschwindsucht, Berlin: August Hirschwald 1887) S. 27. „Soeben erst konnte ich einen Fall von Diphtherie untersuchen, bei dem sich neben verkästen Bronchialdrüsen in den benachbarten Lungenteilen ein nur wenig verkäster erbsengroßer tuberkulöser Herd fand, welcher sich mikroskopisch als ein Konglomerat ganz frischer, zum größten Teil noch unverkäster, Riesenzellen enthaltender Tuberkel erwies.“An anderer Stelle wird die lymphogene miliare Aussaat um solche Primärherde erwähnt, von der wir später eingehender zu handeln haben werden… S. 31 „besonders in Kinderlungen trifft man nicht ganz so selten einen isolierten käsigen Herd von wechselnder Größe, in dessen Umgebung disseminierte Tuberkel sitzen. Gerade in solchen Fällen erkennt man dann meistens sehr schön, wie der Same nach allen Seiten ausgestreut worden ist, denn auf geeigneten Durchschnitten sieht ein solcher Herd aus wie eine im Herbst von der Em-pusa getötete Fliege, welche von einem Hofe allmählich an Menge abnehmender Sporen umgeben ist“.
Zur Kenntnis des primären tuberkulösen Lungenherdes. Z. Kinderheilk. 5 (1912).
Ghon und Roman, l. c. p. 68.
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Ranke, K.E. (1928). Definition und Beschreibung der beobachteten Fälle. In: Pagel, W., Pagel, M. (eds) Ausgewählte Schriften zur Tuberkulosepathologie. Die Tuberkulose und Ihre Grenzgebiete in Einzeldarstellungen, vol 6. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-90796-8_3
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