Vaccinosen

Zusammenfassung

Unter Vaccinosen sollen hier nur diejenigen krankhaften Veränderungen verstanden sein, die klinisch den Rahmen des normalen sichtbaren Impf- prozesses auf der Haut in irgendeiner Hinsicht überschreiten und die ätiologisch durch das Vaccinevirus selbst hervorgerufen oder an die vaccinale Allergie gebunden sind. Wir rechnen also solche Erkrankungen, die etwa durch Verunreinigungen und Mischinfektion der Scarifikations- wunde entstehen wie Erysipele, Tetanus, Phlegmone, Sepsis usw. nicht dazu, da sie ja ebenso auch ohne Infektion mit dem Kuhpockenerreger zustande kommen. Bei richtiger Ausführung der Impfung sowie einwandfreier Nachbehandlung sind sie mit größter Sicherheit zu vermeiden. Es fallen deshalb auch außerhalb dieses Abschnittes alle die an anderen Organen als an der Haut sich abspielenden pathologischen Prozesse, die mit der Impfung in mittelbaren oder unmittelbaren Zusammenhang gebracht oder als Impfschäden bezeichnet werden, wie etwa die Encephalo- myelitiden, die Nephritiden, die Erkrankungen des blutbildenden Apparates, die sog. vaccinale Angina, die Vaccineophthalmie und ähnliches.