Schweremessungen

Zusammenfassung

In dem folgenden Artikel wird nicht nach dem Wesen der Schwere gefragt, diese Frage wird vielmehr ganz offen gelassen. Der hier vertretene Standpunkt bleibt der gewaltigen fortschrittlichen Umwälzungen eingedenk, welche die Naturwissenschaften seit Galileis Zeiten dadurch erfahren haben, daß man nicht mehr von vornherein nach dem „Wesen“ der Dinge sucht, sondern an der Hand von Beobachtungen ihr gesetzliches Verhalten in Maß und Zahl festzulegen trachtet. Die physikalische Wirklichkeit wird nach dem Ausspruche Plancks: „Was man messen kann, das existiert auch“, mit voller Sicherheit abgegrenzt. Von dieser Auffassung getragen ist gerade eine eingehendere Bekanntschaft mit den praktischen Messungsmethoden und ihren Ergebnissen höchst geeignet, dem Forschungsgegenstande näherzukommen. Die Abhandlung hat daher das Hauptgewicht darauf gelegt, diese Messungstechnik ihrem gegenwärtigen hohen Stande entsprechend darzustellen. Die theoretischen Grundlagen, die Deutung und weitere Verwendung der Messungsergebnisse sind dem verfügbaren Raume entsprechend so weit behandelt, als es zum Verständnis und zur Wertung erforderlich ist. Veranlassung auf die Zusammenhänge der Gravitation zur Relativitätstheorie einzugehen, lag hiernach nicht vor, da der Formelapparat der letzteren noch keinerlei Verwendung auf diesem Gebiete gefunden hat.