Zusammenfassung
1920 hat Jakob unter der Bezeichnung „spastische Pseudosklerose“ eine Anzahl von eigenartigen Krankheitsfällen zusammengestellt, die seiner Ansicht nach auf Grund einer gleichartigen und besonderen Symptomatologie und fast mehr noch auf Grund eines gleichartigen anatomischen Befundes eine Sonderstellung beanspruchen durften. Aus der Literatur waren einige Fälle anzureihen, so ein älterer von Woerkom und vor allem einer, den etwa gleichzeitig Creutzfeldt beschrieben und in seiner klinischen und anatomischen Eigenart hervorgehoben hatte. Wenn auch das letzte Wort über diese Jakob-Creutzfeldtsche Erkrankung — ein Name, der der Jakobschen Bezeichnung vorzuziehen ist, schon weil er nichts präjudiziert — noch nicht gesprochen ist, so rechtfertigt sich doch eine zusammenfassende Darstellung dieser eigenartigen Fälle; weitere Beobachtungen müssen dann lehren, wieweit sich ihre Sonderstellung halten läßt. Wahrscheinlich sind einzelne Beobachtungen anders zu rubrizieren, was auch Jakob selbst immer wieder erwogen hat. Wahrscheinlich läßt sich eine heredodegenerative Kerngruppe herausschälen und von anders gelagerten Fällen abtrennen. Denn wenn hier die Jakob-Creutzfeldsche Krankheit ihren Platz unter den hereditären Krankheiten gefunden hat, so ist das bisher nur begründet auf der Beobachtung zweier kranker Geschwister mit kranker Aszendenz (Fälle Baker I und II, beschrieben von Kirschbaum bzw. Meggendorfer-Stender).
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Literatur
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Josephy, H. (1936). Jakob-Creutzfeldtsche Krankheit. (Spastische Pseudosklerose Jakob.). In: Angeborene früh Erworbene Heredo-Familiäre Erkrankungen. Handbuch der Neurologie, vol 16. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-90738-8_21
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