Skip to main content

Part of the book series: Enzyklopädie der Rechts- und Staatswissenschaft ((ENZYKLOPRECHT,volume 12))

  • 51 Accesses

Zusammenfassung

Die Ziele der Statistik des Bildungsgrades können verschieden weit gesteckt werden. Man kann einmal den Versuch unternehmen, die ganze erwachsene Bevölkerung nach den von ihr absolvierten oder besuchten Schulen zu befragen; man kann sich aber auch darauf beschranken, die schlimmsten Bildungsmängel, die Unkenntnis des Lesens und Schreibens, aufzudecken; beide Statistiken können vollständig nur bei einer Volkszählung gewonnen werden. Hierbei ist es begreiflicherweise von Wichtigkeit, wo die Altersgrenze gezogen wird. Wird sie z. B. bei der unteren Grenze der Schulpflichtigen gezogen, so wird die Zahl der Analphabeten größer ausfallen, als bei einer Untergrenze von 10 Jahren. Aus dem gleichen Grunde wird eine Analphabetenstatistik aus Anlaß der militärischen Musterungen andere Ergebnisse zeigen als eine solche bei der allgemeinen Befragung der Bevölkerung, und zwar einerseits wegen des Altersunterschiedes (weil bis zur Erreichung des 20. Jahres mancher noch lesen und schreiben nachlernen kann, der es bis zum 10. Jahre nicht konnte, weil ferner unter den älteren Personen die Unkenntnis des Lesens und Schreibens stärker verbreitet ist), dann auch darum, weil sich die Rekrutenstatistik nur auf das männliche Geschlecht beschränkt, die Verbreitung des Analphabetentums aber beim weiblichen Geschlechte erfahrungsgemäß gräßer ist als beim männlichen. Wir müssen daher, wenn wir Analphabetenziffern verschiedener Länder untereinander vergleichen, diese Fehlerquellen aus der verschiedenen Begriffsfassung wohl berücksichtigen.

Müller, J.: Deutsche Kulturstatistik, S. 99–104. Petersilie, E., u. K.Keller: Art. „Analphabetenstatistik“, in: Handw. Staatsw. 1, 271 ff. Griesmeier, J.: Die Methode der Bildungsstatistik, a. a. O., S. 534f. Rom, A.: Der Bildungsgrad der Bevölkerung in den österreichischen Alpen- und Karstländern, in: Stat. Monatsschr., N. F. 18, 769–794 (1913).

This is a preview of subscription content, log in via an institution to check access.

Access this chapter

Institutional subscriptions

Author information

Authors and Affiliations

Authors

Additional information

Besonderer Hinweis

Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.

Rights and permissions

Reprints and permissions

Copyright information

© 1933 Verlag von Julius Springer · Berlin

About this chapter

Cite this chapter

Winkler, W. (1933). Die Statistik des Bildungsgrades. In: Grundriss der Statistik. II. Gesellschaftsstatistik. Enzyklopädie der Rechts- und Staatswissenschaft, vol 12. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-90724-1_30

Download citation

  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-90724-1_30

  • Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg

  • Print ISBN: 978-3-642-88869-4

  • Online ISBN: 978-3-642-90724-1

  • eBook Packages: Springer Book Archive

Publish with us

Policies and ethics