Zusammenfassung
Gras, Heu und andere einfachste Erzeugnisse der Landwirtschaft dienen zur Aufzucht des Schlachtviehs. Wo dessen Menge, wie z. B. in Südamerika, den Bedarf der Bevölkerung weit übersteigt, fällt der chemischen Industrie die Aufgabe zu, Fleisch in Dauerware zu verwandeln. Liebig versuchte es, indem er (1864) die Anregung zur Erfindung des Fleischextraktes gab; man erhält es durch Eindampfen des wäßrigen Fleischauszuges unter vermindertem Druck. Es ist indessen nichts anderes als ein willkommener Würzstoff ohne die nährenden Bestandteile des Fleisches. Das durch Erhitzen in verlöteten Büchsen vor Fäulnis geschützte Büchsenfleisch bedeutet eine teilweise Lösung des Problems, aber die weltwirtschaftlich bessere Maßnahme wurde erst seit 1880 durch die Entwicklung der Kälte-technik möglich. Durch abwechselndes maschinelles Verflüssigen und Verdampfen leicht komprimierbarer Gase (s. beim Ammoniak S. 10) in Apparaten, die in Salzlösungen stehen, sinkt der letzteren Temperatur auf etwa —10° Celsius. Die Salzlösungen bleiben hierbei flüssig und zirkulieren in Röhren innerhalb der Räume, in denen das Fleisch aufbewahrt oder verschifft wird. Dieses Gefrierfleisch ist haltbar, weil die Fäulniskeime bei +4° unwirksam werden. Argentinien liefert die Hälfte der Weltproduktion. Große Mengen kommen aus Uruguay, Brasilien, Australien und Neuseeland.
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Binz, A. (1925). Rohstoffe von Land- und Forstwirtschaft und ihre chemische Veredlung. In: Chemische Technologie. Enzyklopädie der Rechts- und Staatswissenschaft, vol 34. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-90717-3_7
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