Zusammenfassung
Der englische Astrophysiker J. Norman Lockyer hat zuerst erkannt, daß die Spektrallinien eines Elements in zwei Gruppen zerfallen. Weil die der einen Art bei dem Übergang vom Bogenspektrum zum Funkenspektrum bedeutend an Intensität zunehmen, nannte er sie „enhanced lines“ (verstärkte Linien); in der deutschen Literatur werden sie als „Funkenlinien“ bezeichnet, während die dabei abnehmenden Linien den Namen „Bogenlinien“ (arc lines) tragen. In der Chromosphäre traten die Funkenlinien bestimmter Elemente in größerer Intensität auf als in dem Fraunhofer-Spektrum. In dem Spektrum der Sonnenflecke fand Lockyer bisweilen, daß die Funkenlinien eines Elements andere Unregelmäßigkeiten der Gestalt aufwiesen als die Bogenlinien desselben Elements, also nach dem Doppler-Prinzip andere Bewegungen anzeigten; dies wies darauf hin, daß beide Linienarten nicht von den nämlichen Atomen stammten. Die Spektren der Sterne wurden von ihm, nach der relativen Intensität der Bogen- und Funkenlinien, in zehn Temperaturstufen geordnet; die Sterne mit schwacher ultravioletter Strahlung wurden dabei als Ast steigender Temperatur von denen mit großer Intensität des Violett als Ast sinkender Temperatur getrennt. Betrachtet man den Intensitätsverlauf im kontinuierlichen Spektrum als Maß der Temperatur, so bedeutet dies, daß in dem aufsteigenden Aste die Funkenlinien relativ zu den Bogenlinien stärker, in dem absteigenden Ast schwächer sind1.
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Literatur
W. S Adamz u. A. H. Jov. Ap J 57, S. 294 (1923); D. L Edwards, MN 83, S. 47 (1922); S. 366 (1924)
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Pannekoek, A. (1930). Die Ionisation in den Atmosphären der Himmelskörper. In: Eberhard, G., et al. Handbuch der Astrophysik. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-90705-0_3
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