Zusammenfassung
Unsere Erdkugel ist mit größter Wahrscheinlichkeit als ein früher glühend gewesener, jetzt im Erkalten begriffener Weltkörper aufzufassen, dessen Inneres noch eine glühende Masse bildet, während das Äußere zu einer festen Schale, der „Erdrinde“, geworden ist. Sie ist aus silikatischem Gesteinsmaterial (in erster Linie Silikatverbindungen der Leichtmetalle) zusammengesetzt und besitzt eine mittlere Dichte von 2,7. Ihre Dicke ist erstaunlich gering: sie schwankt nur zwischen etwa 25 und 50 km. Unter ihr befindet sich fließbares Material1). Dieses hat sich, wie durch die verschiedene Fortpflanzungsgeschwindigkeit von Erdbebenwellen im Erdinnern erwiesen ist, zu konzentrischen Kugelschalen angeordnet, die in sich gleichförmig aufgebaut sind. Drei Hauptschalen sind zu unterscheiden, die als Mantel, Zwischenschicht und Kern bezeichnet werden. Der Mantel mit einer mittleren Dichte von 3,4 reicht von rd. 40 km bis 1200 km Tiefe, die Zwischenschicht (Dichte 6,4) erstreckt sich von 1200 km bis 2900 km. Bei 2900 km beginnt der Kern, der eine Dichte von 9,6 besitzt und aus Eisen und Nickel besteht. Über die Zusammensetzung der Zwischenschicht gehen die Ansichten sehr auseinander. Teils nimmt man an, daß sie hauptsächlich Sauerstoff- und Schwefelverbindungen der Schwermetalle enthält, teils vermutet man kieselsaure Verbindungen des Eisens und eine mit der Tiefe zunehmende Beimengung von gediegenem Eisen. Im Mantel herrschen dagegen kieselsaure Verbindungen der Schwermetalle vor.
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Literatur
Dieses fließbare Material, auch Magma genannt, darf man sich jedoch nicht leichtflüssig vorstellen. In diesen Zustand gerät es erst dann, wenn es von dem auf ihm lastenden gewaltigen Druck, z. B. in Verbindung mit vulkanischen Erscheinungen, befreit ist.
Näheres vgl. K. Jung: Kleine Erdbebenkunde, Berlin 1938.
Bohrtechniker-Zeitung 1941, S. 63. 4919 Meter Bohrung.
Natur u. Volk, Bericht der Senckenbergischen Naturf. Ges. 1935, S. 204; I. P. Marble: Berechnung geologischer Zeit durch chemische Analyse.
E. Kayser: Abriß der Geologie, Bd. 1, 6. Aufl., bearb. von R. Brinkmann. Stuttgart 1940, — ferner W. Löscher: Grundzüge der Geologie, 3. Aufl. Leipzig 1937.
Glückauf 1934, S. 1021.
Näheres s. in der Zeitschr. f. d. Berg-, Hütt.- u. Salinenwes. 1916, S. 189; Wolff: Zur Begriffsbestimmung und Gliederung der Faltungen.
Näheres s. Schulte-Löhr. Lehrbuch der Markscheidekunde, 2. Aufl. Berlin: Springer, 1941.
Eine ausführliche Darstellung der Störungen gibt H. Höfer Edler von Heimhalt in seinem Buche „Die Verwerfungen“(Braunschweig, Vieweg), 1917.
Glückauf 1913, S. 477; Quiring: Die Entstehung der Sprünge im rheinisch-westfälischen Steinkohlengebirge; — ferner ebenda 1923, S. 677: Stach: Horizontalverschiebungen und Sprünge im östlichen Euhrkohlengebiet.
Glückauf 1919, S. 933; Lehmann: Bewegungsvorgänge bei der BilSdung von Pingen und Trögen; — ferner ebenda 1920, S. 1: Lehmann: Das tektonische Bild des rheinisch-westfälischen Steinkohlengebirges; — ferner ebenda 1920, S. 289; Lehmann, Das rheinisch-westfälische Steinkohlengebirge als Ergebnis tektonischer Vorgänge in geologischen Trögen.
S. Glückauf 1934, S. 1089; E. Schenk: Zusammenhang von Bruchbildung und Faltung im Kheinischen Schiefergebirge.
Vgl. für die ausführliche Darstellung dieses Gegenstandes: Zeitschr.f. Berg-, Hütt.- u. Salinenwes. 1903, S. 1; Hausse: Verwerfungen, insbesondere ihre Konstruktion, Berechnung und Ausrichtung; ferner Höfer v. Heimhalt in dem auf S. 23 in Anra. 1) angeführten Buche, S. 113.
S. das auf S. 22 in Anm. 1) genannte Lehrbuch von Schulte-Löhr.
Glückauf 1920, S. 21; Lehmann: Das tektonische Bild des rheinischwestfälischen Steinkohlengebirges; — ferner Glückauf 1930, S. 789; Nehm: Bewegungsvorgänge bei der Aufrichtung des rheinisch-westfälischen Steinkohlengebirges.
Glückauf 1930, S. 789; Nehm: Bewegungsvorgänge bei der Aufrichtung des rheinisch-westfälischen Steinkohlengebirges.
Glückauf 1894, S. 1089; Cremer: Die Überschiebungen des westfälischen Steinkohlengebirges; — ferner ebenda 1897, S. 373; Cremer: Die Sutan-Überschiebung.
Siehe auch den auf S. 23 in Anm. 2) angeführten Aufsatz von Stach und die auf S. 30 in Anm. 1) am Schluß angeführten Abhandlungen von Lehmann und Nehm.
Vgl. den auf S. 23 in Anm. 2) angeführten Aufsatz von Stach.
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Fritzsche, C.H. (1942). Gebirgslehre (Geologie). In: Lehrbuch der Bergbaukunde. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-90701-2_2
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