Die Nasopharyngitis des Kindes nach dem ersten Lebensjahr

Zusammenfassung

Wie im Säuglingsalter, so ist auch noch später die Nasenrachenerkrankung das häufigste Leiden. Nach wie vor ist die Nase und der obere Nasenrachenraum als das Schutzorgan, das die Luft für den Gebrauch der Lunge zu präparieren bestimmt ist, der pathologisch wichtigste und wahrscheinlich auch fast stets erste Ort der Erkrankung. Klinisch aber imponieren die Affektionen der Pars oralis mehr. Dies Hervortreten liegt nicht allein an der Wächstumsverschiebung, die bewirkt, daß dieser Teil rein quantitativ eine größere Bedeutung im Verhältnis zu den übrigen Teilen der oberen Luftwege als im Säuglingsalter hat und sich auch dem Auge deutlicher und übersichtlicher präsentiert. Der Mundteil des Rachens hat vielmehr in erhöhtem Maße als im Säuglingsalter den Kampf mit der Außenwelt zu führen. Während früher in jeder Beziehung indifferente Nahrungsmittel fast aseptisch diesen Weg passierten, hat die Schleimhaut jetzt die chemischen und physikalischen Reize der Speisen auszuhalten und auch den Kampf gegen die Eitererreger zu führen, z. B. gegen die, die bei zwei Drittel sämtlicher „kultivierten“ Menschen durch die erkrankten, zerfallenen Zähne in den Mund gelangen. Dazu kommt, daß bei der so überaus häufigen geringen Verlegung der Nase die Luft teilweise, wenigstens beim Sprechen und bei körperlicher Anstrengung, diesen Weg passieren muß.