Tubenkatarrh und chronische nicht exsudative Mittelohrkatarrhe

Zusammenfassung

Bei Zuschwellung der Tube kommt es zur Resorption der Luft im Mittelohr und so zur Ansaugung des Trommelfelles. Durch die Fortleitung dieses Druckes auf das innere Ohr vermittelst der Hörkette zum ovalen Fenster entsteht Schwerhörigkeit. Wir finden diese Störung, wie bekannt, ganz außerordentlich häufig während und nach akuten Schnupfenanfällen. Bei Neigung zu chronischen Nasenrachenkatarrhen hält diese Verstopfung immer länger an, ja, es scheint fast, als wenn es spontan nicht mehr zur durchgängigen Tube in der nächsten Zeit kommen könne. Vielfach ist hieran die Vergrößerung der Nasenrachenmandel schuld, und ihre Bedeutung ist bereits früher besprochen worden. (Siehe S. 68 u. 100). Gleichzeitig mit dem Tubenkatarrh wird das Mittelohr mitunter von leichten oder schwereren Katarrhen heimgesucht, und wenigstens beim Beginn einer neuen Verschlimmerung sind entzündliche Erscheinungen am Trommelfell begreiflicherweise häufig.