Das rekurrierende Erbrechen mit Acetonämie

Zusammenfassung

Es sind nun gerade 25 Jahre her, seit Heck Er in den Ergebnissen seine Monographie über das „Periodische Erbrechen mit Acetonurie“ veröffentlichte. Die große Zahl der seither über diesen Gegenstand erschienenen Arbeiten mit ihren neuen Gesichtspunkten sowie das starke Interesse, das die Pädiatrie gerade in den letzten Jahren dieser eigenartigen Krankheit des Kindesalters entgegenbrachte, rechtfertigen heute wieder den Versuch, die Forschungsergebnisse des letzten Vierteljahrhunderts auf diesem Gebiete zusammenzufassen. Aber eben die Fülle der einschlägigen Arbeiten, die oft von recht verschiedenen Voraussetzungen ausgehen und auch zu ganz entgegengesetzten Resultaten führen, erschweren die Bearbeitung des Themas ganz besonders. Man kann ruhig sagen, daß auch nicht ein einziger Punkt des Krankheitsbildes des rekurrierenden Erbrechens mit Acetonämie bei den verschiedenen Autoren eine einheitliche Beurteilung erfährt. Dies gilt allein schon von der Auffassung der Stellung der Krankheit selbst. Von der gänzlichen Ablehnung des rekurrierenden Erbrechens mit Acetonämie als selbständiges Krankheitsbild überhaupt bis zu einer mehr als weitherzigen Auffassung, nach der fast jedes erbrechende oder acetonurische Kind hieher gerechnet wird, finden wir alle rbergänge. Und dies macht auch die obenerwähnten weitgehenden Divergenzen in den Forschungsresultaten und den aus ihnen gezogenen Schlüssen zum guten Teil verständlich. So hat man oft den Eindruck, daß die Autoren aneinander vorbeireden, da jeder unter dem „Rekurrierenden Erbrechen mit Acetonurie” bzw. einem Synonym etwas anderes versteht. Es ist daher nach unserer Auffassung vor allem nötig, festzustellen, was in den nachfolgenden Ausführungen eigentlich unter der Bezeichnung „Rekurrierendes Erbrechen mit Acetonämie“ gemeint wird.

Aus der Kinderabteilung der Allgemeinen Poliklinik, Wien. Vorstand: Professor Dr. L. Jehle.