Die asthmatische Reaktion

Zusammenfassung

Fast unübersehbar ist das wissenschaftliche Ergebnis des Forscherfleißes, der seit der letzten in diesem Rahmen versuchten Darstellung des Asthma bronchiale im Kindesalter durch R. Lederer im Jahre 1920 an die Klärung dieser offensichtlich schwierigen Frage gewendet wurde. Aber nicht der Eindruck, als stünden wir hier vor einem gewissen Abschluß, bestimmte den Verfasser zu einer neuen übersichtlichen Verarbeitung, sondern vor allem der, daß es sich da um eine Erkrankungsform handle, die in die Lebensgestaltung des einzelnen, seiner Sippe und näheren Umgebung, aber auch des Volkes und in die Gestaltung seiner Wirtschaft tief eingreife, viel Leid schaffe, an Häufigkeit zuzunehmen scheine und für uns Ärzte wahrhaftig ein lautes: Hic Rhodus, hic salta! bedeute. Bekannt ist das alte Wort Trousseaus, das Asthma sei keine ernste Krankheit, aber ein schweres Leiden. Diese geistreiche und doch zu optimistische Fassung rührt wohl daher, daß Trosseau selbst Asthmatiker war, wie es überhaupt medizinisch-psychologisch bemerkenswert ist, daß um den Ausbau der Lehre und der Therapie des Leidens vielfach insbesondere asthmatische Ärzte bemüht sind. Fast scheint es, als sei es irgendeine seelische Hemmung, die uns andere von ihrer Bearbeitung abhalte.