Zusammenfassung
Von den direkten schädigenden Folgen des Geburtsvorganges sollen an erster Stelle diejenigen genannt werden, die als Todesursache für das Neugeborene in Betracht kommen, sei es, daß sie zum Tode während der Geburt oder bald nachher führen; wichtiger als äußere Verletzungen sind die, allerdings nicht seltenen, mit äußeren Merkmalen verbundenen, inneren Veränderungen, wie sie nur durch eine sorgfältige Leichenöffnung und anschließende mikroskopische Untersuchung regelmäßig nachgewiesen werden können. Die größte Bedeutung dieser Untersuchungen liegt darin, daß dadurch in gar nicht wenigen Fällen eine natürliche Schädigung des Kindes aufgedeckt wird, die entweder als besondere Todesursache oder aber als mitwirkende in Betracht kommt. Hier drängt sich uns der in der gerichtlichen Medizin geläufige Begriff der Konkurrenz der Todesursachen auf. Wir verstehen darunter die Tatsache, daß in einer Reihe von Fällen zwei lebenbedrohende oder lebenauslöschende Vorgänge nebeneinander hergehen, von denen entweder jeder für sich allein den Tod herbeiführen kann (Konkurrenz im engeren Sinne), oder die durch ihr Zusammenwirken erst das tödliche Ende herbeiführen. Die Abschätzung der Beteiligung beider Komponenten, besonders einer natürlichen und einer unnatürlichen, schädigenden Einwirkung ist naturgemäß oftschwierig, und es liegt oft viel Subjektives in der Entscheidung des Sachverständigen. An Objektivität gewinnt das Urteil des Sachverständigen dann, wenn es sich auf erschöpfende Untersuchungen stützen kann.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Author information
Authors and Affiliations
Additional information
Besonderer Hinweis
Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
Rights and permissions
Copyright information
© 1941 Springer-Verlag OHG in Berlin
About this chapter
Cite this chapter
Walcher, K. (1941). Geburtsschädigungen. In: Das Neugeborene in forensischer Hinsicht. Gerichtliche Medizin in Einzeldarstellungen, vol 1. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-90653-4_4
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-90653-4_4
Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg
Print ISBN: 978-3-642-88798-7
Online ISBN: 978-3-642-90653-4
eBook Packages: Springer Book Archive