Die Liquordiagnostik im Kindesalter (einschl. Encephalographie)

Zusammenfassung

Eine zusammenfassende Arbeit über den Liquor cerebrospinalis, einerlei unter welchen Gesichtspunkten sie vorgenommen wird, kann im Beginn das unbestreitbare Verdienst Quinckes nicht unerwähnt lassen, der erstmalig im Jahre 1891 die Lumbalpunktion zur Gewinnung der Spinalflüssigkeit beim Lebenden angab. Der Beginn der intensiveren Erforschung dieser Flüssigkeit fiel aber keineswegs, wie man annehmen sollte, mit diesem Datum zusammen. Eine gewisse Scheu vor den möglichen Folgen des Eingriffs, die Mitteilung von Zwischenfällen bei der Punktion und der Zweifel am diagnostischen und therapeutischen Wert ließen den Kliniker vorsichtig sein, so daß, wie bei vielen großen Entdeckungen, eine gewisse Inkubationszeit verstrich, bis sich die Technik so weit einbürgerte, daß an eine systematische Erforschung gedacht werden konnte. Im Anfang wurde mehr Wert auf die therapeutische Seite des Eingriffs gelegt, die auch Quincke vor allem betonte. Die ersten Anhänger fand die Methode unter den Internisten (Fürbringer, Lenhartz, Rieken).