Über die bisherigen Tatsachen und die therapeutischen Aussichten der Kupfertherapie

Zusammenfassung

In der medizinischen Literatur der verschiedensten Zeiten taucht das Kupfer wiederholt als Heilmittel auf/und zwar wird seine Heilkraft namentlich bei solchen Erkrankungen gerühmt, die wir heute zu den Infektionskrankheiten zählen. Wie Kobert berichtet, reicht die Kenntnis einzelner pharmakologischer Wirkungen der Kupfersalze mindestens bis in das zweite Jahrtausend vor Beginn unserer Zeitrechnung zurück, indem schon die alten Ägypter einzelne Kupfersalze als Ätzmittel und als Adstrigens verwendet haben. Es waren dies der Grünspan, Cuprum subaceticum, bereitet durch das Zusammenbringen von Kupfer und Weintrester (Schmidt: Pharmazeut. Chemie), der Malachit, Kupfercarbonat, und der Kupfervitriol, Cuprum sulfuricum crudum, aus den Grubenwässern der Kupferbergwerke Cyperns und Spaniens. Im Arzneischatz des Hippokrates wird außer diesen Kupferpräparaten noch der Kupferhammerschlag, Cuprum oxydatum nigrum, erwähnt. Von Hippokrates und seiner Schule wurde das Kupfer aber nicht wie bisher nur äußerlich sondern auch innerlich verwendet. Als äußere Heilmittel gehörten die Kupferpräparate in jener Zeit wegen der Häufigkeit der Hautkrankheiten zu den unentbehrlichsten (Heck), und auch in der Behandlung der Augenkrankheiten hatten sie bereits Eingang gefunden, namentlich bei der Bekämpfung des Trachoms, das schon damals zu den wohlbekannten Erkrankungsn des Auges gehörte. (Stanculeami und Mihail.)