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Zusammenfassung

Die verwirrende Fülle der Krankheitsbilder konnte einer wissenschaftlichen Bearbeitung nur zugänglich gemacht werden, wenn man sie nach irgendwelchen logischen Gesichtspunkten sonderte. Diese Sonderung der Krankheitstypen nach Geschlecht (Frauenkrankheiten), Lebensalter (Säuglings-, Kinder-, Greisenkrankheiten), nach Ätiologie (z. B. Pathologie der Tuberkulose), Organen (Krankheiten der Augen, der Verdauungsorgane usf.) und ihrer Kombination (z. B. Tuberkulose des Kindesalters) haben die arbeitsteilige Vertiefung unserer Erkenntnisse ermöglicht und den eindrucksvollen Bau der Heilkunde unserer Tage begründet. Aber die Mannigfaltigkeit des Lebens lehrte uns immer neue Gesichtspunkte anwenden. Die auffälligen Wirkungen des Klimas auf die Entstehung und Gestaltung der Krankheitsbilder führten zu der Zusammenfassung der Tropenkrankheiten, denen die Krankheiten der kalten Zonen wahrscheinlich nur darum noch nicht gegenübergestellt wurden, weil sie wirtschaftlich noch wenig Bedeutung haben. Es konnte ferner nicht verborgen bleiben, daß gewissen Berufen besondere Krankheitsformen gesellt sind, und es entstand die kaum noch in Angriff genommene Lehre von den Berufskrankheiten. Und so blieb es denn auch nicht aus, daß der Zusammenhang gewisser abnormer familiärer Situationen mit besonderen Symptomenbildern klar wurde. So kam ich vor acht Jahren zur Schilderung der Pathologie des einzigen Kindes2), und ich zweifle nicht, daß sich ebenso eine Pathologie der alten Jungfrau, der jungen Witwe und anderer abnormen Familientypen aufstellen ließe, die man mit dem Soziologen Müller-Lyer17) als Miliosen (abgeleitet von Milieu) zusammenfassen könnte.

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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.

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Friedjung, J.K. (1919). Die Pathologie des einzigen Kindes. In: Kraus, F., et al. Ergebnisse der Inneren Medizin und Kinderheilkunde. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-90623-7_2

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