Zusammenfassung
Die Bestrebungen der Chirurgie um eine störungslose Wundheilung sind alt. Den ganzen Weg nachzuzeichnen, hieße eine Geschichte der Chirurgie schreiben. Als Marksteine der letzten hundert Jahre sind anzusprechen: die Forderung der Händedesinfektion durch Semmelweiss; der Karbolspray Listers noch vor der bakteriologischen Ära unter dem bis heute nachwirkenden Eindruck der Entdeckungen Pasteurs und Kochs, die zur Entwicklung von der Antisepsis zur Asepsis führten und die an die Namen Neuber, Schimmelbusch, V. Bergmann geknüpft sind; die folgerichtige Umsetzung der Erkenntnisse in die chirurgische Wundbehandlung durch die sogenannte primäre Wundausschneidung von Friedrich; die Versuche einer Tiefenantisepsis durch Morgenroth und Klapp; die prophylaktische Auswertung der epochalen Entdeckungen der Sulfonamide durch Domagk, der Antibiotica, und zwar zunächst des Penicillins, durch Fleming. Und heute, wo wir schon dem Ziele der störungslosen Wundheilung nahe zu sein glaubten, müssen wir erkennen, daß gerade diese neuen Mittel, insbesondere bei der Infektionsprophylaxe und bei der neuzeitigen Narkose, sich unter Umständen sogar als Danaergeschenk herausstellen können. In der Wundheilung sind durch sie ganz neue Probleme aufgetaucht und alte in ein anderes Licht gerückt worden. Diese Probleme liegen im „Zivischenbereich“ von primärer Heilung und Wundinfektion. Ihnen nachzuspüren und zu ihrer Klärung beizutragen, betrachte ich als die Aufgabe dieser Abhandlung, die ich auszugsweise meinem Referat auf dem Chirurgenkongreß 1958 zugrunde gelegt habe.
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© 1959 Springer-Verlag OHG. Berlin · Göttingen · Hiedelberg
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Block, W. (1959). Einleitung. In: Wundheilungsprobleme. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-88729-1_1
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