Die strukturellen und territorialen Besonderheiten der Arbeitslosigkeit in Ungarn

Zusammenfassung

Ein großes historisches Mißgeschick der ehemals sozialistischen Länder Ostmitteleuropas besteht darin, daß die schwierigsten Jahre der gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Umgestaltung zeitlich mit einer krisenhaften Periode der Weltwirtschaft zusammengetroffen sind. Die sich ab 1991 vertiefende weltweite Rezession hat die Arbeitslosigkeit in den meisten Ländern stark ansteigen lassen. In den OECD-Ländern gab es Mitte 1994 schon etwa 36 Millionen Arbeitslose, was eindeutig belegt, daß nicht einmal die hochentwickelten Industrieländer dieses Problem bewältigen können. Deshalb ist es wohl keine Überraschung, daß die Arbeitslosigkeit in den wirtschaftlich wesentlich schwächeren Ländern von Ostmitteleuropa eine beinahe katastrophale Größenordnung erreicht hat und in dieser Region als Folge der Umwandlungsprozesse bis Mitte 1994 fast 10 Millionen Menschen arbeitslos geworden sind.