Zusammenfassung
Am Ende unseres Diskurses über das scheinbar sehr spezielle, in Wirklichkeit jedoch zur Beantwortung fundamentalster Fragen der Biologie hinführende Virusproblem dürfen wir wohl getrost zu wissen behaupten, was Virus ist. Sind wir aber deshalb in der Lage, unser Wissen in knappen Worten auszudrücken? Die Beschreibung eines Virusteilchens für sich allein würde gerade seine charakteristischsten Eigenschaften vollkommen auslassen. Sowie aber diese Eigenschaften geweckt werden und ins Spiel kommen, gibt es kein Virusteilchen mehr! An seine Stelle tritt ein komplexes chemodynamisches System, in welches die verschiedenen chemischen Komponenten des Virusteilchens an unterschiedlichen Orten, zu unterschiedlichen Zeitpunkten und mit unterschiedlichen Funktionen eingeschaltet werden, um in Zusammenarbeit mit anderen Molekülen, die dem Teilchen niemals angehörten, eine streng geregelte Tätigkeit zu entfalten. Als Endergebnis solcher Tätigkeit treten wiederum diese langweiligen, weil anscheinend vollkommen passiven und daher nur höchst lückenhaft beschreibbaren Gebilde auf, die man Virusteilchen nennt.
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© 1964 Springer-Verlag Berlin Heidelberg
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Weidel, W. (1964). Virus, Evolution, Urzeugung. In: Virus und Molekularbiologie. Heidelberger Taschenbücher, vol 3. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-88651-5_8
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